Transformation 2025

WHAT TO TRANSFORM? NACHHALTIGKEIT, DIVERSITÄT, DEKOLONISIERUNG

Nachhaltigkeit, Diversität und Dekolonisierung lösen Organisationsentwicklung und Change Management in Kulturbetrieben aus. Eine gewünschte Veränderung der Zusammensetzung des Publikums an die umgebende Wohnbevölkerung führt zu weitreichenden Veränderungen bei Personal, Programm und Organisationsstrukturen. Auf strategischer Ebene bedeutet dies eine Abbildung im Purpose und den Zielen. Auf operativer Prozessebene müssen Nachhaltigkeit, Diversität und Dekolonisierung als Qualitätskriterien benannt und in betriebliche Abläufe mit relevanten Indikatoren eingewoben werden. Evaluationen stellen sicher, dass die Organisation in Richtung ihrer Ziele arbeitet und ihre Programmangebote spannend, relevant und offen für unterschiedliche Publika hält. Publikum ist und bleibt die Legitimation für Kulturinstitutionen. Diese Transformationen gilt es zu gestalten. Menschen sind keine Maschinen und Veränderung klappt nicht top down. Es gilt also zu berücksichtigen, Mitarbeiter:innen mitzunehmen, Teilhabe zu ermöglichen, Kommunikation offen und Veränderungsprozesse so transparent wie möglich zu gestalten. Auch der eine oder andere Konflikt will bewältigt werden.

MEINE ANSÄTZE FÜR DIE TRANSFORMATION

ORGANISATIONSENTWICKLUNG SCHAFFT LERNRÄUME FÜR DEN CHANGE

Man kann Diversität, Nachhaltigkeit und Dekolonisierung in Leitbildern und Zielen festschreiben, neue Mitarbeiter*innen dafür einstellen und Prozessänderungen vornehmen. Doch für Transformation braucht es auch geänderte Haltungen und Veränderungen bei Kommunikationen und Entscheidungswegen. Transformation findet durch das gemeinsame Lernen von Mitarbeiter:innen, Partner:innen und Publikum statt. Diese Lernräume gilt es zu öffnen und den Raum dafür zu halten. Es gilt Teams bei ihren Veränderungsprozessen zu begleiten. Und da kann es auch menscheln und Spannungen können häufiger auftreten als sonst. Mein systemisches Denken ist geprägt durch das Münchner SySt-Institut. Meine Change Kompetenz habe ich bei der Wiener Beratergruppe Neuwaldegg erworben.

ISO FOR CULTURE IST DAS FÜHRUNGSINSTRUMENT FÜR KULTURBETRIEBE

Doch es ist nicht ausreichend nur Änderungen beim Programm oder Personal vorzunehmen, um das Publikum zu verändern. Es braucht auch veränderte Strukturen. Die ISO 9001 ist ein Führungsinstrument, das alle Themen umfasst, die Organisationen berücksichtigen sollten, um wirksam zu sein. Mittlerweile ist auch das Thema Nachhaltigkeit in die ISO 9001 integriert. Qualitätsmanagement hat das Kund:innen-System im Fokus und achtet immer auf Wirksamkeit und ist so perfekt mit AUDIENCING© kompatibel. Auf meine Initiative und unter meinem Vorsitz wurde ISO FOR CULTURE in einem Komitee des Austrian Standards Institute in Co-Kreation mit 60 Führungskräften von Kulturbetrieben aus Österreich und Deutschland im Zeitraum 2015 bis 2016 entwickelt. ISO FOR CULTURE ist eine praxisnahe Handlungsanleitung für die Kulturbetriebsführung und übersetzt die ISO 9001 in die Welt der Kulturinstitutionen. Nachhaltigkeit, Diversität und Dekolonisierung sind Qualitätskriterien, die sich im Management-System abbilden müssen.

AUDIENCING STELLT DAS PUBLIKUM IN DEN MITTELPUNKT

Mit AUDIENCING© habe ich einen Audience Development Ansatz entwickelt, der das Publikum in den Mittelpunkt stellt und sich am Gesamterlebnis des Kulturbesuchs orientiert. AUDIENCING©  fügt den 4P des Marketings – Product, Price, Place, Promotion – ein 5.P hinzu: People. People definiere ich heute mit Publikum, Personal und Partner:innen, die durch Arbeitsprozesse und Beziehungen miteinander verbunden sind. Diese Verbindungen gilt es serviceorientiert, mehrwertig und auf Augenhöhe zu gestalten. Ansätze von Community Building und von Partizipation sind dabei integriert. Teilhabe muss an zu definierenden Stellen ermöglicht, Deutungshoheit abgegeben werden. Dies ist ein Change von inhaltsbasierten zu besucher- und partnerzentrierten Kulturinstitutionen. AUDIENCING© ist mein Fundament, meine Grundhaltung. Denn „Ohne Publikum sind wir gar nichts“ sagte Jürgen Flimm in meinem gleichnamigen ersten Buch AUDIENCING.